Montag, 8. September 2014

!! WICHTIG !!

WICHTIGE MITTEILUNG !


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Ab sofort findet ihr alle neuen Einträge exklusiv unter dieser Adresse:


Sämtliche alten Einträge habe ich natürlich mühevoll in Umzugskisten gestopft, per Containerfracht an den Zielort transportieren lassen und dort noch mal etwas aufgehübscht, bevor sie wieder in die neue Blogvitrine kamen.

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Ich freue mich schon darauf, euch alle unter der neuen Adresse wiederzusehen!

Donnerstag, 3. Juli 2014

Zombieparasiten und Verkehrsunfälle

Fangen wir mal gleich mit dem Bekanntesten unter seinesgleichen an:

Ophiocordyceps unilateralis

Ein erstaunlicher Pilz aus der Familie der Ophiocordycipitaceae. Seine Sporen bleiben an Ameisen kleben, seine Hyphen wachsen durch den Körper des Insektes bis in die Denkzentrale vor und beeinflussen das Verhalten der befallenen Ameise. Cordyceps-Ameisen neigen dazu, sich auf einer Blattunterseite festzubeißen und dort steif und fest zu verharren, bis sie nach einigen Tagen sterben. Der Pilz selber wächst anschließend aus dem Kopf der Ameise heraus - deswegen übrigens die blumige Bezeichnung Cordyceps - und verstreut seine Sporen in der Umgebung, auf dass die nächsten Wirtskörper infiziert werden. Dieser Reproduktionszyklus klingt für uns irgendwie nach schlechtem Horrorflim. Tatsächlich wurde das Motiv der pilzbefallenen Zombies in der Medienlandschaft inzwischen mehrfach aufgegriffen, nicht zuletzt für das pilzige Playstation-Spiel "The Last of Us". 



Etwas hübscher, aber auch mit Gänsehautpotenzial:

Leucochloridium paradoxum

Kein Pilz, aber ein parasitischer Saugwurm aus der Gruppe der Plattwürmer. Er lebt in der Kloake, ganz wörtlich dem "Abwasserorgan" verschiedener Vögel, auf deren Speiseplan bunte Raupen stehen. Seine Eier plumpsen mit dem Kot des befallenen Vogels in die Umgebung. Sollte diese Umgebung feucht genug sein, schlüpfen aus den Eiern kleine Larven, die Miracidien, die sich eine Bernsteinschnecke suchen und durch die Haut in das Tier eindringen. Im Schneckenverdauungstrakt verwandeln sie sich dann in Cercarien, die nächste Entwicklungsform der Saugwürmer. Diese wiederum vermehren sich zu Hunderten und sammeln sich in langen Schläuchen, den Sporocysten, quer durch die Schnecke bis in die Fühler hinein. Und hier kommt es zu einem farblich tollen, wenn auch für die Schnecke vielleicht nicht so schönen Effekt: Der oder die aufgequollenen Fühler mit den Sporocysten pulsieren leuchtend und locken so Vögel an, die die Fühler für eine besonders fette Raupenbeute halten. Einziehen kann die Schnecke ihre bis auf das Zehnfache angeschwollenen Fühler nicht mehr, sie ist dem Schnabel schutzlos ausgeliefert. So landen die Leucochloridien schließlich wieder in ihrem eigentlichen Lebensraum - dem Ende des Vogeldarms.



Saugwürmer sind sowieso immer für eine Überraschung gut:

Euhaplorchis californiensis

In den sonnigen Salzwassermarschen Südkaliforniens befallen die Cercarien dieses Exemplars die dort herumschwimmenden Zahnkarpfen über die Kiemen. Entlang der Nervenbahnen dringen sie bis in die Schädelhöhle vor und formen über dem Gehirn eine Art Schicht, von einem Biologen einmal sehr eindrücklich als "wie ein kleiner Teppich" beschrieben. Infizierte Fische schwimmen auf einmal gerne nah an der Wasseroberfläche, gucken oft mal raus und scheinen den Vögeln geradezu zuzuwinken, wenn sie welche sehen. Was passiert? Sie werden natürlich von selbigen Vögeln verspeist und so landen auch diese Saugwürmer wieder da, wo sie sich wohlfühlen - im Ende des Vogeldarms. 



Spätestens hier drängt sich eine wichtige Frage auf: Gibt es solche Zombieparasiten eigentlich auch beim Menschen?

Toxoplasma gondii

Diese kleinen Protozoen haben einen Entwicklungszyklus, der nur Biologen begeistern kann. Katzentiere sind die sogenannten Endwirte, quasi das Hauptreservoir der Biester. Befallene Tiere scheiden mit dem Kot die Oozysten, eine Art Eier mit jeweils vier Sporozyten in einer Zyste, aus. Die können theoretisch sehr lange herumliegen und überleben, sind sogar frostsicher. Irgendwann kommt aber meist jemand vorbei und nimmt die Sporozyten auf. Sagen wir mal, der junge Wirtschaftswissenschaftsstudent Herr Meyer von nebenan beim Säubern des Katzenklos seines Katers "Muschi zwo". In Herrn Meyers feuchtem und warmem Verdauungstrakt schlüpfen die Sporozyten aus ihrer Zyste und bohren sich in alle möglichen Körperzellen, am liebsten übrigens in die in den Lymphknoten. In den Zellen teilen sich die Parasiten durch Endodyogenie (hier nachlesen, wen das wirklich interessiert), bis die befallene Zelle irgendwann voll ist und platzt. Zu diesem Zeitpunkt nennt man die ins Blut freiwerdenden Toxoplasmen noch Tachyzoiten (tachy = schnell), später, wenn die Wirtsabwehr sich empört zu Wort gemeldet hat, nur noch Bradyzoiten (brady = langsam). Die Biester bilden kleine Zysten im Gewebe, zum Beispiel im Muskelfleisch, aber auch im Gehirn oder in der Netzhaut oder sonstwo. Wenn jetzt eine Katze, äh ... wenn jetzt ein Tiger Herrn Meyer aufisst, nimmt dieser die Zysten mit auf. Im Tigerdarm kommt es zunächst noch einmal zur ungeschlechtlichen Vermehrung der Toxoplasmen, wofür sich die Bradyzoiten - weil es ja sonst zu einfach wäre - noch einmal in Mikrogamonten und Makrogamonten verwandeln, diese dann in Mikrogameten und Makrogameten, ja, und erstere befruchten dann die letzteren, damit endlich irgendwann wieder Oozysten gebildet werden können und der Kreis sich schließt. (Das funktioniert natürlich nicht nur mit Tigern, sondern mit allen Katzentieren.) 


So weit so gut. 

Aber wir waren ja beim Thema Zombieparasiten. Man weiß inzwischen, dass von Toxoplasmen befallene Mäuse und Ratten wie magisch von Katzen angezogen werden. Sie fliehen nicht, sondern laufen ihren Fressfeinden einfach in die Arme. Es gibt Hinweise, dass die mit Toxoplasmen infizierten Exemplare möglicherweise den Geruch von Katzenurin sexuell anregend finden, möglicherweise gibt es aber auch einen ganz anderen Mechanismus. Auf jeden Fall verlieren sie ihre Angst vor ihrem natürlichen Feind, der Katze. Auch Menschen können an Toxoplasmose erkranken, tatsächlich ist eine Infektion sogar relativ häufig. Manche fühlen sich etwas grippig in der Akutphase, ansonsten verläuft der Infekt unbemerkt. Aber was ist mit dem Verhalten der Befallenen? Mögen sie plötzlich ganz doll Katzen? (Würde zumindest die vielen Katzenbabyfotos auf Facebook erklären.) Über diesen speziellen Aspekt schweigt sich die Wissenschaft zwar aus, es gibt jedoch Studien, die einen Zusammenhang zwischen einer Toxoplasmose-Infektion und bestimmten Verhaltensauffälligkeiten vermuten lassen. Der Evolutionsbiologe Jaroslav Flegr an der Karls-Universität Prag forscht mit seiner Arbeitsgruppe seit zwei Jahrzehnten auf diesem Gebiet (hier eine Übersicht seiner Veröffentlichungen, falls jemand die Ergebnisse mal nachlesen möchte). In der breiten Öffentlichkeit erregten vor allem seine Ergebnisse aus dem Jahr 2002 Aufmerksamkeit. Damals stellte er fest, dass Toxoplasmose-Infizierte ein 2,7-fach erhöhtes Risiko eines Verkehrsunfalles haben im Vergleich zu Nichtinfizierten. Das ging durch alle Boulevardpressen. Ein Jahr zuvor hatte er schon in einer Doppelblindstudie demonstriert, dass Toxoplasmose-Infizierte eine deutlich längere Reaktionszeit haben als Gesunde. Ein Zusammenhang drängt sich geradezu auf. In mehreren Studien ist die Prager Arbeitsgruppe seit 1984 und zuletzt 2014 inzwischen wiederholt zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Toxoplasmose-Infektion beim Menschen zu einer gewissen, naja, Rücksichtslosigkeit führt, die Infizierten unvorsichtiger, vorwitziger und im Vergleich nicht mehr ganz so intelligent sind. Zudem wiesen sie eine deutlich geringere Bereitschaft auf, etwas Neues zu lernen. Frauen und Männer unterschieden sich hierbei nochmals, und nach neueren Publikationen scheint zumindest bei Männern auch der Rhesusfaktor eine Rolle zu spielen.

Tja. Und unwillkürlich fragt man sich - habe ich auch diese Dinger? Wen das ganz brennend interessiert - gibt es als IGeLeistung beim Arzt. ;-) "Einmal der Zombietest, bitte!"


Dienstag, 29. April 2014

Camp NaNoWriMo diesen April wieder erfolgreich genutzt





So schnell kann es gehen, schon ist der April wieder vorbei. Bevor es morgen in die wilde Walpurgisnacht geht, heute noch die Erfolgsmeldung von der NaNo-Front:

Geschafft!

Trotz fiesem grippalen Infekt, diversen Feiertagen, dem üblichen beruflichem Stress und der beginnenden Pubertät mindestens einer meiner Söhne war noch Zeit genug, um das wichtige erste Drittel meines Romans e-n-d-l-i-c-h fertig zu stellen. 

Wurde auch verdammt noch mal Zeit. 

Donnerstag, 20. Februar 2014

Der große Fermat



Der ebenso selbstbewusste wie inzwischen berühmte Amateurmathematiker Pierre de Fermat stolperte im 17. Jahrhundert einst über folgende mathematische Gleichung in seiner Ausgabe der Arithmetica des Diophantos:

x² + y² = z²

Grundsätzlich lösbar. Zum Beispiel so:

3² + 4² = 5², also: 9 + 16 = 25

Passt. Aber Fermat fragte sich, ob es auch möglich wäre, den Einsatz zu erhöhen, und die Gleichung trotzdem mit ganzen Zahlen und ohne eine Null einzusetzen aufzulösen? 

x³ + y³ = z³ oder


x4 + y4 = z4



oder sagen wir einfacherweise:


xn + yn = zn und n > 2

Schon schwieriger. Das Ganze fand außerdem 1637 statt, da gab es weder Taschenrechner, noch die verfeinerte Arithmetik der modernen Zeit. Genauer gesagt, war es Fermat unmöglich, eine Lösung zu finden. Dafür entwickelte er den mathematischen Beweis, dass eine Lösung der obigen Gleichung mit ganzen Zahlen nicht nur für ihn sondern generell unmöglich war. Und was machte er dann? Schrieb in seine alte Arithmetica einfach selbstbewusst folgenden Satz an den Rand:

"Cuius rei demonstrationem mirabilem sane detexi, hanc marginis exiguitas non caperet."
(Ganz grob übersetzt, mit Entschuldigung an meine alten Lateinlehrer: "Einen wahrhaft wundersamen Beweis für jenes habe ich gefunden, aber dieser Rand ist zu schmal, um ihn zu fassen.") 

Genial. Generationen von Mathematikern haben seitdem Jahrhunderte versucht, diesen speziellen Beweis zu liefern. Das Problem wurde unter dem Namen "großer Fermat" oder "Fermat's Last Theorem" berühmt. Last = letzter deshalb, weil alle anderen seiner diversen unausgeführten Randnotiz-Behauptungen inzwischen bewiesen werden konnten. Nur diese nicht. Jedenfalls bis 1995 Andrew Wiles den Beweis schaffte. Auf 98 Seiten und mit modernster Mathematik.


Jetzt weiß man zwar, dass Fermats Satz stimmt, aber viele Mathematiker sind sich sicher, dass Wiles Lösung nicht dem entspricht, was Fermat meinte. Die Technik und Herleitung sei zu modern, so etwas sei im 17. Jahrhundert gar nicht möglich oder zumindest hochgradig unwahrscheinlich gewesen.

Tja. Eine endgültige Lösung steht also noch aus. Dafür ist der große Fermat inzwischen zu einer mathematischen Legende geworden und taucht unter anderem in Serien wie Dr. Who, die Simpsons und natürlich bei Star Trek gelegentlich auf.

Donnerstag, 28. November 2013

Geschafft!



Yay!

52.485 Wörter sind es zum Schluss doch noch geworden. Ein schönes Gefühl ... ok, mal abgesehen vom Muskelkater in den Fingergrundgelenken und im zerebralen Kreativitätszentrum. 

Jetzt brauche ich eine kleine Pause, dann geht's direkt weiter: Editieren und Umschreiben, Präsentieren und wieder Umschreiben, Re-editieren und - na? genau: Umschreiben. 

^^

Die Party gibt's, wenn der finale Entwurf auf sicheren Füßen steht.